Viele Unternehmen haben bereits Teams und organisatorische Einheiten für ihr Innovationsmanagement lanciert. Jedoch zeichnen sich bisher nur wenige Erfolgserlebnisse ab. Gerade in Krisenzeiten geraten solche Projekte schnell in die Kritik oder werden eingestampft. Trotz der zunehmenden Ernüchterung sind gerade Unternehmen, die Innovationseinheiten aufgebaut haben und erfolgreiches Innovationsmanagement betreiben, wesentlich weiter in der digitalen Transformation. Der Schlüssel ist dabei eine nachhaltige und effiziente Organisation von Innovation mit dem Aufbau und dem erfolgreichen Betrieb einer Digital Innovation Unit.
In einer (Digital) Innovation Unit werden Digital-Kompetenzen zusammengefasst und Initiativen im Rahmen der digitalen Transformation gebündelt und übergreifend gesteuert - es wird Innovation Management betrieben. Sie hat zum Ziel, fokussiert und unter idealen Bedingungen Projekte und Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen, die eine positive Wirkung auf den Innovationsgrad und die Digitalisierung der Organisation haben. Innovation Units agieren als organisatorische Einheiten meist außerhalb bestehender Organisationsstrukturen mit dedizierten Teams.
Je nach Fokus der Innovationstätigkeit ergeben sich verschiedene Organisationsformen. Die aktuell häufigsten sind Innovation Labs, Digital Business Units, Company Builder, Accelerator & Inkubatoren. Unter die Organisation von Innovationstätigkeiten fällt hier auch Corporate Venturing sowie der Betrieb eines Transformation Offices.
Innovation Units sind organisatorische Einheiten, die in einem geschützten Raum außerhalb bestehender Organisationsstrukturen mit dedizierten Teams agieren. Die Stärken des Kerngeschäfts werden dabei weiterhin bewahrt und aufrechterhalten.
Das Ziel ist greifbare Leuchtturmprojekte mit schnellen und sichtbaren Ergebnissen umzusetzen. Die realisierten Projekte und Maßnahmen sollen zudem eine positive Wirkung auf den Innovations- bzw. Digitalisierungsgrad des Unternehmens haben.
Digitale Transformation richtig planen, umsetzen und verankern
Evaluierung und Optimierung Ihrer bestehenden Innovationsaktivitäten
Optimale Konzeption, erfolgreicher Aufbau und (Weiter-)Entwicklung einer Digital Innovation Unit
Coaching von Projektteams, um effektiv mit agilen Methoden zu arbeiten und einen individuell zugeschnittenen Innovationsansatz zu etablieren
Der Wirbel um Innovation Units brach vor knapp 10 Jahren aus. Vorbilder wie Google X aus dem Silicon Valley machten plötzlich mit innovativen, agilen Methoden wie Design Thinking, SCRUM & Lean Startup von sich hören und konnten mit interdisziplinären Teams disruptive Geschäftsmodelle aufbauen. Als unverzichtbar für diese Innovationsschmieden wurden hierzulande vor allem hippe Büroflächen, Standorte in einem florierenden Ökosystem wie Berlin und das Ablegen des Zwangs und der Hierarchie klassischer Konzernkultur, gesehen. Innovationsmanagement wurde auf ein neues Niveau gehoben. Vor allem etablierte Unternehmen und Konzerne wollten so „coole” Digitallabore aufbauen, um der Digitalisierungswelle und der neuen Konkurrenz von jungen Startups etwas entgegenzusetzen und schnelle Erfolge zu feiern.
Mittlerweile gibt es in Deutschland ca. 230 Digital Innovation Units. Laut der aktuellen etventure-Studie haben 56 Prozent der etablierten Unternehmen eine organisatorische Einheit für das Thema digitale Innovation in einem der oben beschriebenen Formate integriert.
Die Studie einer renommierten Beratungsfirma in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsmagazin Capital untersuchte 50 Innovationseinheiten entlang eines dreiphasigen Innovationsprozesses. Dabei schnitten unter anderem Springer & Plug&Play, AUDI Denkwerkstatt, werk_39 von B.Braun, SAP Innovation Center Network und Heidelberger Digital Unit sehr erfolgreich ab. Bewertet wurden sichtbare Ergebnisse wie die Markteinführung von ausgegründeten Ventures, erfolgreich transferierte Konzepte in die Konzernwelt und die Verprobung und Integration von neuen Technologien.
Seit Neustem ist eine gewisse Ernüchterung der Euphorie um Digitaleinheiten auf dem Markt zu beobachten. Prominente Beispiele wie die Innovationsschmiede von Daimler, bekannt als „Lab1886”, stehen kurz vor dem Aus. Nach vier Jahren drehte sich der Erfolgsnachweis hauptsächlich um zwei hervorgebrachte Ergebnisse: die Investition in das Flugtaxi Startup Volocobter und die Entwicklung des digitalen Assistent "Mercedes me". Andere Ideen blieben oft wenig originell und waren häufig Nachahmer-Geschäftsmodelle. Ein oftmals zu beobachtendes Problem in deutschen Konzernen ist, dass ein Zukunftsaufbruch und Modernität mit einem Digital Lab nur vorgetäuscht werden. Das führt auch dazu, dass Digital Innovation Units häufig dem Generalverdacht unterliegen, eine „Spielwiese” für schwerfällige Großkonzerne zu sein, bei denen kaum greifbare Ergebnisse herauskommen. Wenn die Einstellung stimmt, gibt es trotzdem zahlreiche Gründe für das Scheitern von Innovationseinheiten. Wie Sie folgenschwere Fehler vermeiden, können Sie in unserem Whitepaper zum erfolgreichen Innovationsmanagement lesen.
Unternehmen haben erkannt, dass sie handeln müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Meistens jedoch wurde das Ausmaß der notwendigen Veränderung innerhalb der Organisation unterschätzt.
Die Ursachen des Unmutes und der Missverständnisse sind vielseitig. Einige Kernthemen kommen allerdings immer wieder auf:
Die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung der Innovationseinheit ist die Vision und Zielsetzung der Organisation, an welchen die Einheit und alle Entscheidungen ausgerichtet werden. Davon abgeleitet muss anfangs ein klarer Auftrag für die Innovationseinheit formuliert sein, damit die Daseinsberechtigung begründet wird und die Erwartungshaltungen der Kernorganisation an die Innovation Unit klar sind.
Vom übergreifenden Auftrag leitet sich das strategische Zielbild ab. Dabei gilt es zu klären, wie das Innovationsportfolio aufgebaut werden soll und wo der Fokus gesetzt werden soll, um die Innovationsziele zu erreichen. Hier können unterschiedliche Innovationsziele von operativer Excellence über digitalen Geschäftsmodellaufbau bis hin zur digitalen Transformation angegangen werden. Ansätze können dabei auch Co-Creation oder Kooperationen oder auch Corporate Venture Capital-Modelle sein.
Für das ideale organisatorische Setup bilden 5 Designelemente die zentralen Bausteine: Durch die Gliederung in Strategie, Betriebsmodell, Team & Kompetenzen, Arbeitsweise (Scope & Innovation Framework) und Operations wird der notwendige Rahmen gebildet, in dem Initiativen vorangetrieben werden können. Die konkrete Ausgestaltung eines jeden Elements bedingt sich maßgeblich durch den (digitalen) Reifegrad des Unternehmens und das (unternehmens-strategische) Ziel, auf das die Maßnahmen einzahlen sollen. Eine ausführliche Beschreibung zu den Designelemente findet sich im Whitepaper.
Es gibt keine Blaupause für die perfekte Digital Innovation Unit. Dennoch lassen sich zentrale Erfolgsfaktoren ableiten.
Basierend auf langjähriger Erfahrung beim Aufbau und der Umsetzung von Digital Innovation Units haben sich entscheidende Glaubenssätze herauskristallisiert, um erfolgreiches Innovation Management zu betreiben:
Die Innovation Unit muss einen klaren Auftrag haben und der Fortschritt der IU sollte anhand von definierten Erfolgskennzahlen regelmäßig bewertet werden.
Die Innovation Unit braucht klares Top Management Commitment und eine langfristig angelegte, unternehmensweit kommunizierte Digitalstrategie.
Die Innovation Unit braucht externe Talente, die unternehmerisches Denken, agile Arbeitsweisen und technisches Know-how mitbringen.
Die Innovation Unit braucht unternehmerischen Freiraum (u.a. Budget), um neue Ideen schnell und fokussiert testen und umsetzen zu können.
Das Einführen einer Innovation Unit bedarf der richtigen Einstellung (Mindset) aller Beteiligten: Durchhaltevermögen, Fehlerkultur und Beharrlichkeit - digitale Innovation und Transformation passieren nicht von heute auf morgen.
Mitarbeiter aus der Innovation Unit müssen richtig incentiviert werden, um mit einem unternehmerischen Mindset Projekte voranzutreiben.
„Echte” und vollumfängliche Nutzerzentrierung, hohe Datenexpertise, ausgeprägte Risikofreudigkeit, extreme Testmentalität, High Speed-Umsetzung und langfristige Radikalität sind elementar, um (digitale) Innovation voranzutreiben. Nur so kann zukünftig Wettbewerbsfähigkeit gesichert werden. Dies lässt sich meist nicht durch die reine Erweiterung einer Fachabteilung bzw. aus bestehenden internen Organisationsstrukturen stemmen.
Digitale Transformation erfordert neue Ansätze und Techniken, um die Bereitstellung digitaler Lösungen zu koordinieren und die dafür erforderlichen unterstützenden Fähigkeiten zu erwerben. Um die Hauptaufgabe, den langfristigen Wandel des Unternehmens zu einer agilen & anpassungsfähigen Organisation zu erreichen, müssen die Assets der Kernorganisation mit den Stärken von unternehmerisch agierenden Startups zusammengebracht werden.
Das richtige organisatorische Setup von Innovationstätigkeiten steigert die Fähigkeit zu innovieren maßgeblich und ist ein entscheidender Startpunkt für eine langfristige Transformation. Dabei ist es essentiell, nicht nur zu planen und konzeptionelle Rahmenbedingungen zu erarbeiten sondern auch umzusetzen. Des weiteren sind eine Reevaluierung auf Basis von definierten Messgrößen und weitere Transformationen der Digital Innovation Unit unabdingbar.
Das etventure Innovation Unit Competence Center bündelt die Kompetenzen für die optimale Planung, Umsetzung und die langfristig erfolgreiche Verankerung von Innovationseinheiten mit dem Ziel, optimal auf Kundenbedürfnisse abgestimmte Produkte & Services (weiter) zu entwickeln.
Neben der praktischen Umsetzung für und mit unseren Kunden, arbeitet das Competence Center an neuen Lösungsansätzen wie methodischen Werkzeugen und Herangehensweisen durch die systematische und kontinuierliche Aufbereitung von neuen (wissenschaftlichen) Erkenntnissen, die Beobachtung von aktuellen Markttrends und vor allem den Learnings und Erfahrungen aus der Praxis.
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Sie möchten mehr über den erfolgreichen Aufbau von Digital Innovation Units erfahren - dann laden sie sich das umfassende Whitepaper zum Innovationsmanagement in Digital Innovation Units herunter.
Wir haben mit der kloeckner.i eine Digitaleinheit aufgebaut, die den Stahlkonzern bei der Umsetzung zahlreicher Digitalprojekte unterstützt:
Aufbau der Digitaleinheit „kloeckner.i“ mit 90 Mitarbeitern
Umsetzung der Industrieplattform XOM Materials mit 30 Mitarbeitern
Über 2 Milliarden € Jahresumsatz über digitale Kanäle (Stand: Dezember 2019)
Gisbert Rühl
Vorstandsvorsitzender Klöckner & Co SE
Wir haben mit der w&w digital eine Digitaleinheit aufgebaut, die der Versicherung bei der Umsetzung zahlreicher Digitalprojekte unterstützt:
Aufbau eines eigenen Company Builders „W&W Digital GmbH“
Auszeichnung der CAPITAL als einer der Top 10 Besten Digitallabore in D (Juni 2017)
Von der Idee einer App bis zur Ausgründung in nur 2 Monaten
Dr. Alexander Erdland
Vorstandsvorsitzender Klöckner & Co SE
Wir haben mit der sms digital eine Digitaleinheit aufgebaut, die den Anlagenbauer bei der Umsetzung zahlreicher Digitalprojekte unterstützt:
Aufbau der Digitaleinheit „SMS digital“ mit 10+ Mitarbeitern und Entwicklung der Kundenplattform “mySMS”
Training und Entwicklung des Teams, durch den Aufbau von innovations und digital Kompetenzen sowie Stärkung des unternehmerischen Mindsets
Entwicklung und Launch einer Industrieplattform sowie von 4 Minimum Viable Products (MVPs)
Burkhard Dahmen
CEO SMS group GmbH
